Auf eine baldige Wiederholung des Kurses drängten die begeisterten Teilnehmer des Workshops für historische Tänze (15./16.03.) Under der sachkundigen Anleitung von Kerstin und Florian Weiß und life begleitet von den Musikern von Chapelloise ertüchtigten sich fast 20 Tanzbegeisterte darin, wie würdevolle Allemande ebenso perfekt wie unterschiedliche Branlen zu darzubieten.
Indian Queen Playford
Da die Scheune für diesen Anlass nicht genug Platz bot, wichen die Tänzer in de4n Pfarrsaal der katholischen Kirchengemeinde aus. Für das gemütliche Beisammensein und eine Abschlussvorführung bot Oberholzen dann den passenden Rahmen.
Helles Entzücken riefen die Guckkästen bei den Besuchern der Ausstellung hervor, die Irene Danne so liebevoll in der Scheune ausgerichtet hatte. Und dazu hatten sie auch allen Grund: Denn, was die Künstlerin in mühevoller Arbeit in die hübsch beklebten Schuhkartons gezaubert hatte, führte den Blick in überraschende Welten, dreidimensional wie kleine Bühnenbilder.
Waren es in früheren Zeiten die Bilder aus nie bereisten Ländern und Kulturen, die die Menschen zum Blick in solche Kästen verführt haben mögen, so ermöglicht Irene Danne kleine Reisen in die Schönheit der Natur, an kindliche Träume und idyllische Landschaften. – Erfreulicherweise hatte sich eine ganze Gruppe von Besuchern unter Leitung von Elke Bergmann (OASE Wiehl) auf den Weh gemacht. Die haben wir sehr gerne mit Kaffee und Kuchen bewirtet.
Wirklich spannend wurde es an diesem 3. Abend mit Brasilien-Berichten, weil Lothar über die sensationellen Wasserfälle von Iguazù an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien in Wort, Film und Bild berichtete. Sie gelten als die größten der Welt, sind 2700m breit und teilweise 82 Meter hoch. Die Sicht darauf ist – sofern nicht von der Gischt vernebelt – über einen langen Steg möglich. Mutige können sich auch mit dem Boot bis dicht an die Wasserfälle heranfahren lassen. Das Wasser ist auffällig braun, eine Folge der massiven Abhozung der Regenwälder mit daraufhin einsetzender Erosion der Böden.
Fast den gleichen Wasserdurchfluss wie die „unzähmbaren“ Wasserfälle des Iguatù haben die Wasserkraftwerke mit insgesamt 20 riesigen Turbinen, die am Itaipo – Staudamm des Parana gebaut wurde. Bis zur Fertigstellung des Drei-Schluchten-Staudamms in China war diese Anlage die leistungsstärkste der Welt. Das Gemeinschaftsprojekt der beiden Staaten wurde 1984 fertiggestellt und versorgte 2013 Paraguay zu 75 % und Brasilien zu 25% mit elektrischem Strom –
Seit seiner Inbetriebnahme 1984 und bis einschließlich 2013 hat Itaipu 2135 Terawattstunden Elektrizität generiert.[4] 2016 wurde ein neuer Rekord bei der Gewinnung elektrischer Energie mit etwas mehr als 103 Terawattstunden erzielt. Der Stausee hat die doppelte Größe wie der Bodensee,, die Staumauser ist 7.760 m lang und 196 m hoch. Zahlreiche Kommunen sind von der Überflutung betroffe, viele Indigene verloren ihre Heimat beim Bau des Sees, etwa 40 000 Menschen mussten umgesoiedelt werden, Regenwald musste abgeholzt werden. Es werden Ausgleichzahlungen geleistet aus den Gewinnen der Kraftwerke, seit Errichtung 3,35 Milliarden US$.
Umrahmt wurde die Veranstaltung von Musik unserer Freunde von Chapelloise. Ines und Martin Pack erzählten vom Bücherschrank, der neben Belletristik und Krimis auch Fachbücher über Heilkunde enthält. Heike Brand von LEADER-Oberberg war mit einem Videografen zugegen: Unsere Scheune wird in Bälde eine weitere filmische Dokumentation erfahren.
Zum Auftakt am Freitag, dem 29.11., platzte die lebendige Scheune/Oberholzen, aus allen Nähten, kein Wunder, wenn sich dort die Ensembles Chapelloise, Kurtzweyl und die kath. Kirchenband Highway to Heaven nebst Instrumenten knubbelten. Gemshörner, Pommern, Harfe, Hackbrett, Gitarre ein Streichertrio, Drehleier, Trompete, Tuba, Saxofon, Keybord, Glockenspiel, Cajón: Die Mischung lässt erahnen, dass da ungewöhnliche Klangerlebnisse zu erwarten waren. Nicht unbedingt alltäglich war auch die Altersspanne der Mitwirkenden mit zwischen 10 und 75 Jahren . Vielfalt war Programm: Das galt auch für dessen Zusammenstellung, die alte Advents- und Weihnachtsliedern wie auch moderne Weisen, Vertrautes wie Fremdes umfasste. Heitere Momente wechselten mit Ergriffenheit, die z.B. die Motette „Verleih ubns Frieden“ (Heinrich Schütz) stets aufs Neue auslöst.
Die Zuhörer reagierten begeistert und nahmen Mitsinggelegenheiten gerne auf, wo nötig auch in perfektem Schwedisch. Am Samstag traf man sich dann im „Stall“, genauer gesagt zum Garagenadvent auf der Wiehler Warth: Warme Suppen, ein geliehener Kontrabass, Schunkelstimmung zu Happy Christmas, das alles auf Heu und Stroh sprich Tann, ein super Fest mit hoffentlich fettem Erlös für die Wiehler Tafel.
Der geplante Auftritt zum Sonntagsgottesdienst in St. Mariä Himmelfahrt konnte nicht wie geplant verlaufen. Die Musiker spielten die vom Zelebranten vorgeschriebenen Stücke trotzdem, um die Menschen nicht zu enttäuschen, Frust statt Frieden.
Dafür aber genoss die Truppe am Nachmittag des 1. Advent in der Kulturkapelle der Bierenbachtaler Gemeinschaft einen warmer Raum, einen herzlichen Empfang und erwartungsfrohe Menschen. Die entwickelten eine erstaunliche sprachliche und gesangliche Kompetenz mit solistischem Loop beim Finale.
Es bleibt ein großer Dank an alle Beteiligten und der Wunsch nach einer Wiederholung in 2025 in Frieden und Freiheit.
Das gibt es neu in Oberholzen: Einen Schrank für Bücherfreunde, zwei Anschlagbretter für Neugierige, eine Orientierungshilfe für Suchende.
Das Wiehler Dorfprogramm und der Dorfservice Oberberg ermöglichten durch ihre großzügigen Spenden, dass die Oberholzener nun einen Bücherschrank hinter dem Kräuterhaus haben, dass es ein neues Anschlagebrett im Ortskern gibt und dass nun jedermann sehen kann, wo IglO eine Scheune für Veranstaltungen mancher Art anbietet. Dank fleißiger Mithilfe von Petra und Johannes Friedrich, Vasile Perta und einigen Oberholzenern stehen sie nun zur allgemeinen Verfügung. Ganz herzlichen Dank an alle Beteiligten.
Rückblick auf den den Abend mit Christine Bretz am 16.11.2024
Zwischen den Zeilen hindurch
So lautet der Titel einer Sammlung eigener Gedichte, aus der die vielseitige Künstlerin aus Bergneustadt vorgetragen hat.
„Worte manifestieren nicht wirklich die Wirklichkeit. Sie suchen nur danach“.
Wir konnten an diesem Abend teilnehmen an den tastenden Versuchen der Künstlerin, ihre Gefühle und Gedanken in Worte zu fassen, besser gesagt, sich ihner Wirklichkeit zu nähern und es dem Hörer zu überlassen, was dort zwischen den Zeilen hindurch zur Sprache kam. Ihre Themen umspannen das ganz persönliche Umfeld, das Vertraute in Beziehungen mit Kindern, Geliebten, Freundinnen und Freunden. Sie betrafen aber auch die Natur und ihre Sorge um deren Erhalt, ihre Angst um die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen durch Maßlosigkeit und Gier. Aufgelockert wurde der Vortrag durch kleine poetische Filme, die sie vor allem zusammen mit ihren Kindern Vivian und Kasimir und Torsten Schördling (Anwyn-Entertainment) gestaltet hat.
Unser Publikum war aus Wiehl, Bergneustadt und Bierenbachtal zu uns gekommen. Nach dem Vortrag verweilten etliche noch gerne bei Plaudereien im Kerzenschein.
Christine lesend mit Erdkugel als Puzzle
Untertext: Wenn die Welt ein Puzzle ist, haben wir zu viele Teilchen beiseite geschafft
Rückblick auf die beiden Abende mit Lothar Hlavenski – Brasilien anders
Für mehrere Monate hat Lothar im vergangenen Jahr seine Verwandtschaft in Brasilien besucht. Er bereiste vor allem den Süden des Landes, vornehmlich die Provinz Rio Grande do Sul. Dort leben seit Beginn des 19. Jhs viele Deutschstämmige, die vor allem aus Rheinlandpfalz angesiedelt wurden, um die Sommerresidenz des damaligen brasilianischen Kaisers Dom Pedro II zu errichten. Man muss sich also nicht wundern, wenn man dort Orte mit Namen St. Goar oder Ingelheim begegnet, auf Deutsch angesprochen wird , Fachwerkbauten und Volksfeste vorfindet. Wir wurden Zeugen von perfekt arrangierten Volkstänzen, wobei wir leider feststellen mussten, dass vor allem das Bayrische als deutsches Kulturgut gepflegt wird. Die folgenden Fotos geben einen kleinen Eindruck von Land und Leuten und sollen Appetit auf einen weiteren Abend mit Lothar machen.
… gab es beim Konzert der Gruppe Chapelloise am Samstag, dem 24.02.24 in der „Lebendigen Scheune“ in Wiehl Oberholzen. Alte Tanzweisen aus ganz Europa erklangen da auf einem Instrumentarium, das vielen Zuhörern weniger bekannt ist. Umso größer war das Interesse, das etwa der Drehleier, die Rhythmus, Melodie und Begleitung in einem Instrument vereint, entgegengebracht wurde. Dank der geschickten Händen von Hendrik Ardner gedieh das in früheren Jahrhunderten europaweit bekannte Multitalent zum mitreißenden „Leadinstrument“. Okarina und Gemshorn blies Eckhard Pfiffer mit viel Temperament und spürbarer Begeisterung. Beide sind ihm liebgewonnene Reisebegleiter geworden und erklangen in den Gassen von Santiago de Compostella ebenso wie in Kneipen Irlands und der Bretagne. „Gebändigt“ und zusammengehalten wurde die Klangfülle durch Florian Stühn an Gitarre und Contrabaß, auf dass kein*e Tänzer*in durch verquere Tempi ins Stolpern geraten möge. Schade, dass in der Scheune dazu gar keinen Platz geblieben ist. Es blieb also beim Hörgenuß in entspannter Wohnzimmeratmosphäre.
Drei originelle Typen – so waren sie zuvor angekündigt – und dem wurden sie tatsächlich gerecht: Unterhaltsam, schelmisch, mitreißend – beglückend eben.
Das Scheunenprogramm ist zu finden unter igl-oberholzen.de
Bei Kerzenlicht, Gebäck und Wein (Bier, Limonade) genossen die Besucher*innen aus Oberholzen und Umgebung den Abend mit Melanie Raabe. Die las zunächst aus ihrem Sachbuch „Kreativität“, die jeder überall entfalten kann, um sich und andere ein bisschen glücklicher zu machen. Kreativ ist bereits, wer Dinge aufmerksam und aus wechselnden Blickwinkeln betrachtet. Oder wer sich und anderen den Alltag mit kleinen Aufmerksamkeiten bereichert, etwa dem Kompliment für die Verkäuferin an der Supermarktkasse. Man übt sich darin zu sehen, was man zuvor vielleicht nicht gesehen hat. – Der Abschnitt aus dem Roman „Die Kunst des Verschwindens“ betraf einen Konzertbesuch in den Katakomben von Paris und ein einzigartiges umfassendes, überaus beglückendes Erlebnis von Musik in einer Zuhörerschaft, die in diesem Erlebnis geradezu eins wird. (Zum Nachlesen: S. 254 ff)
Das war ein wunderbares nachträgliches Geburtstagsgeschenk. Auch Melanie hat sich wohlgefühlt, lobte die Atmosphäre des Raumes und etliche Besucher taten das auch. Wie schön!
Der vorbeifahrende Schrotthändler staunte nicht schlecht: „Sein“ Schrott sollte zu Kunst werden? Tatsächlich entstanden in der Scheune wunderbare Gebilde, allesamt aus dem Zeug, das sonst auf dem Müll oder eben beim Schrotthändler landet. Ein süßer Pudel, eine Giraffe, allerlei fantastisches Getier, eine elegante Dame im Reifrock, eine faszinierende Stadt, in der die geheimnisvoll angeordneten Elektroden auf einer Platine zu Häusern, Sportstätten und Theatern umgedeutet wurden und und und. Sieben Kinder waren am Ende mit Begeisterung dabei und lernten auch allerlei Kniffe und Tricks, wie man so ein Gebilde ins Gleichgewicht und zum Stehen bringt. Ein ganz herzlicher Dank an Christine, die sachkundig, liebevoll und mit sprühender Energie fünf Tage lang tätig war. Zum Abschluss gab es eine „Vernissage“, zu der die Künstler*innen im ganzen Dorf selbstgemalte Einladungen verteilt hatten. Mit dem Zuspruch waren alle Beteiligten sehr zufrieden.- Christine hatte die Scheune auch zum Nachtquartier erwählt, sie hat sich dort wohlgefühlt, wie sie sagte. – Der Schrotthändler wurde am Ende fündig. Leider!!! Denn der neuen Tierskulptur im Garten fehlten schon bald die Fühler, der Rüssel und der Schwanz. Die nämlich waren ehemals Abzugsschläuche für Küchenarmaturen- aus Metall. Also doch keine Kunst?